Wichtige Naturkosmetik-Siegel

Wichtige Siegel für Naturkosmetik

Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, natürliche Seife zu kaufen und ihren Körper nicht mit Chemikalien zu belasten, sollten Sie unbedingt auf wichtige Siegel achten. Nicht alles, was natürlich aussieht, wird auch so produziert. Achten Sie beim Kauf auf die Gütesiegel für kontrollierte Naturkosmetik. Nachfolgend stelle ich einig Siegel vor.

BDIH

Das BDIH-Label steht für zertifizierte Naturkosmetik und beinhaltet Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau. Es definiert Mindestkriterien für Naturkosmetik. Der BDIH (Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.V.) ist ein Non-Profit-Verein.

BDIH-Siegel

Und das sind die Kriterien:

  • Damit ein Produkt das Siegel tragen darf, muss es nicht nur selbst die Kriterien erfüllen, sondern auch mindestens 60 % aller Kosmetika der Marke.
  • Die Rohstoffe müssen so weit wie möglich aus kontrolliert biologischem Anbau kommen. 15 pflanzliche Rohstoffe, darunter Jojobaöl, Olivenöl, Sojaöl, Palm- und Kokosöl, müssen grundsätzlich aus zertifiziertem Bio-Anbau stammen. Organisch-synthetische Farbstoffe, synthetische Duftstoffe und ethoxilierte Rohstoffe sind nicht erlaubt. Ebenso sind Silikone, Paraffine und andere Erdölprodukte unzulässig.
  • Das BDIH-Siegel ist weit verbreitet. Man findet zertifizierte Produkte in Drogeriemärkten, in vielen Supermärkten, in Biomärkten und Reformhäusern.

NaTrue

Das NaTrue-Label ist sehr empfehlenswert beim Kauf von Natur- und Biokosmetik. Dieses gibt es seit 2008, es ist international gültig und konzentriert sich auf die Inhaltsstoffe eines Produktes.

Diese lassen sich in drei Kategorien einteilen: natürliche, naturnahe und naturidentische Inhaltsstoffe. Nicht zugelassen sind künstliche Inhaltsstoffe. Zudem dürfen Unternehmen nur eine geringe Anzahl an Produkten zertifizieren. Auch müssen mindestens 75% des Sortiments den NaTrue-Standard erfüllen, um auch Greenwashing zu verhindern. Die Produkte sind tierversuchsfrei. Zertifiziert wird zusätzlich noch in drei Qualitätsstufen, je nachdem, wie hoch die Menge der Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau ist.

Ecocert

Ecocert zertifiziert Kosmetik- und Reinigungsprodukte. Es vergibt zwei Labels. Bei „Ecocert Naturkosmetik“ stammen mind. 50 % der pflanzlichen Inhaltsstoffe und mind. 5 % der gesamten Inhaltsstoffe aus ökologischem Anbau. Die Kriterien für das Siegel „Ecocert Biokosmetik“ sind noch strenger. Hierfür müssen mind. 95 % der pflanzlichen und mind. 10 % der gesamten Inhaltsstoffe aus ökologischem Anbau stammen.

Synthetische Inhaltsstoffe auf petrochemischer Basis, Nanopartikel oder gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe sind nicht erlaubt. Die Produktion muss ebenfalls bestimmte Kriterien erfüllen: Die Herkunft aller Materialien muss rückverfolgbar sein, für die Reinigung der Anlagen dürfen nur zugelassene Reinigungs- und Desinfektionsmittel verwendet werden.

Veganblume

Nicht immer ist Naturkosmetik auch vegan, denn die Produkte können von Tieren produzierte Rohstoffe enthalten. Dazu zählen beispielsweise Milch, Bienenwachs oder Honig. 1990 rief die Vegan Society die Veganblume ins Leben. Sie garantiert, dass die Produkte aus 100 % pflanzlichen Inhaltsstoffen bestehen. Auch bei der Produktion dürfen keine tierischen Bestandteile verwendet werden.

Produziert ein Betrieb sowohl vegane als auch Produkte mit tierischen Bestandteilen, müssen alle Maschinen gereinigt werden. Erst dann dürfen sie in Berührung mit den veganen Inhaltsstoffen kommen. Alle Rohstoffe müssen ohne Tierversuche hergestellt werden.

Demeter

Der Bioverband Demeter entwarf in den 90er-Jahren erste Richtlinien für biodynamische Naturkosmetik. Das Siegel erhalten Kosmetikprodukte, deren Inhaltsstoffe mindestens einen Demeter-Rohstoffanteil von 90 % haben.

Der Verband gilt als einer der strengsten Organisationen. Sie verzichtet hier beispielsweise auf den Einsatz von Nanopartikeln, Mineralölen und Gentechnik.

Dermatest

Dermatologisch getestet“ : für diese Formulierung gibt es kaum Beschränkungen für die Hersteller. Für die Aussage reicht meist ein sogenannter Epikutantest. In der Regel testen dafür rund 30 Personen das Produkt. Ein Drittel davon sollte empfindliche Haut haben. Die Testpersonen erhalten das Produkt an einer Stelle der Haut (Rücken oder Oberarme) aufgetragen. Nach etwa 24 Stunden prüft ein Hautarzt, ob sich beispielsweise die Haut gerötet hat oder sich sonstige Auffälligkeiten gezeigt haben. Kann er nichts dergleichen feststellen, darf der Hersteller mit „dermatologisch getestet“ werben.

Eine gute Orientierung bietet das Güte-Siegel vom dermatologischen Institut Dermatest.

Dermatest Siegel

Das Dermatest-Siegel steht für den einfachen Epikutantest. Dabei muss das Testergebnis mindestens „sehr gut“ sein. In dem Siegel sagt die Jahreszahl aus, wann der Test stattfand. Das 3-Sterne-Dermatest-Siegel testet auch einige der versprochenen Wirkungen, beispielsweise, wie gut eine Feuchtigkeitscreme die Haut feucht hält. Dafür sieht Dermatest rund vier Wochen Testzeit vor. Produkte mit dem 3-Sterne-Dermatest-Siegel sind somit strenger auf ihre Verträglichkeit und Wirkung geprüft als das einfache Siegel.